: Fromme Touristen und das „Syndrom von Jerusalem“
Wieder einmal vergaßen zwei Fromme den Benimmkodex in der Kirche: Ein israelisches Gericht wies am Samstag zwei Touristen für neun Tage in eine psychiatrische Anstalt ein, die in einer Kirche in Jerusalem ein Kreuz und eine Lampe beschädigt hatten. Die jungen Leute, die sich weigerten, ihre Namen zu nennen, wurden mit dem Alten Testament in der einen und dem Neuen Testament in der anderen Hand von friedlicheren Kirchenbesuchern überwältigt. Wie viele Besucher der Heiligen Stadt seien die beiden offenbar vom „Syndrom von Jerusalem“ befallen und hielten sich für biblische Gestalten, teilte ein Arzt der psychiatrischen Anstalt Kfar Schaul am Sonntag mit. In der Regel verhielten sich die Erkrankten jedoch entsprechend ihrer Berufung und seien nicht gewalttätig. Die beliebteste Rolle der Möchtegern-Heiligen sei Johannes der Täufer, der Jesus taufte und als erster Christ gelte. Hoch im Kurs stünden auch Jesus selbst und die Jungfrau Maria. Nicht einmal der Satan sei mehr vor ihnen sicher.(Foto: Voller Ernst)
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