: Neandertaler: Ermittlungen wieder aufgenommen
Eine kriminologische Untersuchung brachte es an den Tag: Der 1856 im Neandertal bei Düsseldorf entdeckte erste Fund eines dementsprechend getauften Altmenschen wurde skelettiert bestattet. Jetzt entdeckte feine Schnitte an Schädel, Schulterblatt und Schlüsselbein lassen vermuten, daß dem Neandertaler vor der Bestattung mit einem Feuersteinmesser Teile des Fleisches heruntergeschnitten wurden. Daß der Neandertaler, der etwa 40 bis 45 Jahre alt wurde, Kannibalen zum Opfer fiel, hält ein Urgeschichtler angesichts der Funde für abwegig. Möglicherweise habe die Bestattungsform einen kultischen Hintergrund gehabt. Mit Hilfe von Fachleuten soll die Geschichte der Steinzeitmenschen noch genauer geschrieben werden. Geplant ist eine Untersuchung der Knochen auf Krankheiten sowie eine genaue Altersdatierung. Die letzte umfassende Untersuchung des etwa 50.000 Jahre alten Neandertalers, dessen Überreste im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt sind, fand 1901 statt.
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