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Immer weniger Anträge auf Asyl

Bonn (dpa) — Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen über die geplante Grundgesetzänderung zum Asylrecht ist die Zahl der politischen Flüchtlinge im April erstmals seit gut einem einem Jahr drastisch zurückgegangen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums stellten im April 26.653 Menschen einen Asylantrag, gut 8.000 Personen weniger als im Vormonat.

Die Mehrheit der Asylbewerber kam aus dem ehemaligen Jugoslawien. Aber auch hier gab es einen deutlichen Rückgang. Im April stellten 10.215 Kriegsflüchtlinge einen Asylantrag. Das sind etwa 3.000 weniger als im März. Nur noch 79 Kroaten und vier Slowenen beanspruchten den Statuts eines im Heimatland politisch Verfolgten. Auch aus Rumänien kamen im April mit 3.961 Menschen ebenfalls deutlich weniger Asylbewerber als im März, wo rund 5.500 Zuflucht in Deutschland suchten.

Experten konnten angesichts dieser Zahlen noch nicht sagen, ob damit der in den letzten Monaten zu beobachtende Trend einer Zunahme der Flüchtlingszahlen zumindest vorübergehend gestoppt ist.

Drittgrößtes Herkunftsland der Asylbewerber ist die Türkei: 1971 Türken kamen im April gegenüber 2.406 im März. Auch aus Bulgarien, Nigeria, Vietnam, Libanon und Zaire kamen weniger Flüchtlinge. Insgesamt bewarben sich in den ersten vier Monaten dieses Jahres gut 73.000 Menschen um politisches Asyl in Deutschland. Als asylberechtigt anerkannt wurden 4,7 Prozent.

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