: 70% für autofreie City
■ Internationaler Verkehrskongreß an der TU visioniert über autofreie Stadt und abendländische Freiheiten
Berlin. »Für die Konzeption der autogerechten Stadt gibt es keine Akzeptanz mehr«, erklärte der Bremer Stadtentwicklungssenator Ralf Fücks (Die Grünen) gestern auf einem internationalen Verkehrskongreß an der TU. Bei Verkehrsfragen hinke die Politik hinter dem Bewußtsein der Bevölkerung her. Selbst die BerlinerInnen sind automüde: laut Umfragen befürworten 70 Prozent eine autofreie Innenstadt, berichtete der Organisator des Forums, Michael Cramer.
Der Wiener Verkehrsplaner Professor Hermann Knoflacher kritisierte die EG-Verkehrspolitik, die einseitig auf Wirtschaftswachstum ohne Berücksichtigung der Lebensqualität ausgerichtet sei. Der Bau von Schnellstraßen und Hochgeschwindigkeitszügen werde gefördert, Fußgänger und Radfahrer kämen hingegen in keiner Verkehrsplanung der EG vor. »Die Freiheit des Verkehrs zerstört abendländische Freiheiten.« Michael Cramer erneuerte die »Vision der autofreien Stadt«. Ein Antrag dazu schmore seit gut einem Jahr in den Ausschüssen des Abgeordnetenhauses. aje/adn
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