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UNTERM STRICH

Ein historischer Fund wurde jetzt in Leipzig gemacht. Bei Bauarbeiten in der Innenstadt sind unweit des Neuen Rathauses in fünf bis sechs Meter Tiefe Teile der alten Pleißenburg freigelegt worden. „Wir haben eigentlich fest damit gerechnet, daß man bei den Arbeiten auf diese Mauer stoßen würde“, sagte Stadtarchäologe Friedemann Winkler. Der zehn Meter große Mauerrumpf stammt aus dem 16. Jahrhundert und gehört zur Nordmauer der alten Pleißenburg, der Vorgängerin des Neuen Rathauses, das zwischen dem 12. und 16.Jahrhundert errichtet wurde und zu den ältesten Baudenkmälern Leipzigs zählt.

Nun gehe es darum, den Fund für spätere Generationen zu erhalten. Winkler koordiniert gemeinsam mit der Denkmalpflege die weiteren Arbeiten. „Weil sich die Mauer unter der Erde befindet, sollte sie so konserviert werden, daß sie irgendwann wieder freigelegt werden kann“, meint Winkler. Die Baufirma hat vorgeschlagen, die Teile mit Beton zu verfestigen. Dagegen sträubt sich der Archäologe und verlangt, zwischen die Baumauer und die Pleißenburg Kies zu füllen. So bestände die Chance, die Burg später vielleicht doch wieder begehbar zu machen. Diese Entscheidung muß nun die Stadt treffen, der dieses Gelände gehört.

Kurz nach Mitternacht erreichte uns diese Meldung: Zu einer wahren Fundgrube für Leseratten in Freiburg und im elsässischen Mulhouse hat sich ein regelmäßiger grenzüberschreitender Austausch von zwei Büchereien auf Rädern entwickelt. Das in der Geschichte des Bibliothekswesens

bundesweit einmalige Modellprojekt sei in den zwölf Monaten seines Bestehens zum Publikumsmagneten geworden, teilte die Stadt Freiburg am Mittwoch mit. Nach zögerlichem Beginn habe es sich bei den Bürgern beiderseits des Rheins herumgesprochen, daß jeweils einmal im Monat ein französischer Bücherbus in Freiburg und im Gegenzug eine deutsche Fahrbücherei in Mulhouse Station macht.

An Bord der beiden Busse sind jeweils etwa 4.000 Kinderbücher, Romane und andere Medien.

Mit einer Trauerfeier in der Madeleine-Kirche hat Paris am Donnerstag Abschied von Marlene Dietrich genommen. Nach dem Willen ihrer Tochter Maria Riva fand der Gottesdienst im Kreise der Hinterbliebenen und Freunde statt. Dazu waren Choräle des Madeleine-Chors zu hören. Bei der Zeremonie werde das Gedicht „Die Fahne“ von Rainer Maria Rilke, dem Lieblingsdichter der Schauspielerin, verlesen werden, hieß es.

Für den Donnerstagnachmittag war die Überführung der toten Filmschauspielerin mit einer Linienmaschine nach Berlin geplant, wo sie am Samstag beigesetzt wird. Bei der Überführung wird über den Sarg, der in Paris noch mit der französischen Tricolore bedeckt war, das US-Sternenbanner gelegt. In Berlin soll dann die Stadtfahne mit dem Berliner Bären — und nicht die deutsche Flagge — den Sarg bedecken. Der Berliner Senat hat eine geplante Trauerfeier für Marlene Dietrich nach Protesten vaterländisch gesinnter Dumpfmänner und -frauen abgesagt.

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