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■ »Langer Samstag der Autoren« im Deutschen Theater
Wer nach der 3.Bitterfelder Konferenz und der Leipziger Buchmesse noch immer nicht genug hat, für den findet nun auch in Berlin eine organisierte literarische Großmanifestation statt. Unter dem Motto des durchaus gelungenen Zweizeilers »Dichter lieben nicht zu schweigen, wollen sich der Menge zeigen« werden heute ab 15 Uhr in den Räumen des Deutschen Theaters bedeutende und weniger bedeutende Autoren ihre (?) Werke zum Vortrage bringen; darunter Friederike Mayröcker, Helga Königsdorf, Christoph Hein, Hans Christoph Buch, Giwi Margwelaschwili, Armin Mueller-Stahl, Hans Mayer und Ernst Jandl. Sie rekrutieren sich zur Hälfte aus Hausautoren des Aufbau-Verlages. Ob der Veranstalter die Ausfälle von Heiner Müller, Lew Kopelew und Hans Sahl mit zwei im Eintrittspreis enthaltenen Buchpräsenten aus der Aufbau-Taschenbuch-Verlagsreihe wettmachen kann, bleibt zu bezweifeln.
Die Gesamtkonzeption des Langen Samstags der Autoren lieferte der Dramaturg des Deutschen Theaters, Maik Hamburger, der auch die Veranstaltungsreihe »Lyrik & Jazz« in seine Obhut genommen hat. Kein Wunder also, daß diese im direkten Anschluß an die Lesungen fortgeführt wird. Durch die Vielfalt der Angebote läßt sich der Eintrittspreis von 35,- beziehungsweise 25,- DM (ermäßigt) möglicherweise rechtfertigen. An der Kasse des Deutschen Theaters erhält man nicht nur die bereits erwähnten Taschenbücher, sondern auch einen Button, der einerseits den Einlaß in alle (!) Räume des Deutschen Theaters gewährt und andererseits die Kennzeichnung der Besucher dieser furiosen literarischen Verkaufsveranstaltung auch über den Abend hinaus sichert. Ansonsten wird der Wert dieses Tages für die Sammler von signierten Erstausgaben ja wohl nicht weiter erwähnt werden müssen. Martin Kammer
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