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Gesellschaft für Immigranten

■ In Berlin wurde eine Vereinigung gegründet, die russischen Einwanderern bei Existenzgründungen und Alltagsproblemen helfen soll/ Geplant sind Bauprojekte, Kitas und eine Textilwerkstatt

Berlin. In der vergangenen Woche gründete sich in Berlin die erste Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft für Immigranten und Immigrantinnen. Sie trägt den Namen »Global GmbH«. Die neue Gesellschaft will mithelfen, für AusländerInnen, die eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis haben, eine Perspektive zu organisieren. In erster Linie wäre das für sogenannte »Kontingentflüchtlinge« aus der UdSSR.

Die »Global GmbH« wird vor allem als Träger von Projekten fungieren. Geplant oder beantragt sind Bauprojekte, eine sozialwissenschaftliche Erhebung über ImmigrantInnen und AusländerInnen, der Aufbau einer multikulturellen Kita, Sozialberatung und Altenhilfe, eine Medizinergruppe, eine Textilwerkstatt und eine Gruppe Betriebswirtschaft. Diese soll potentiellen ExistenzgründerInnen den Weg in die Selbständigkeit erleichtern. Die Projekte sollen, laut einer Pressemitteilung, die berufliche Eingliederung der ImmigrantInnen erleichtern, sie auf der Basis höherer Bildungs- und Berufsabschlüsse für den deutschen Arbeitsmarkt qualifizieren, Dauerarbeitsplätze erschließen, Wohnmöglichkeiten verbessern und berufsbezogene Sprachkurse anbieten. Die »Global« und ihre Projekte werden finanziert über ABM, die Förderungsmöglichkeiten des Bundessozialhilfegesetzes, aus dem Sonderförderungsprogramm des Landes Berlins sowie mit EG-Geldern.

Die Liste der Gesellschafter ist lang. Sie umfaßt vom Demokratischen Frauenbund über den Jüdischen Kulturverein bis hin zu dem Arbeitslosenverband Deutschlande.V. all die Organisationen, die sich im alternativen oder nichtinstitutionellen Bereich für die Belange der ImmigrantInnen eingesetzt haben. Ihr Anliegen ist es, Projekte zu initiieren und finanziell abzufedern, die das Verhältnis zwischen Deutschen und Nichtdeutschen verbessern. Sie denken vor allem an Begegnungsstätten und kulturelle Veranstaltungen, die über die Projekte von »Global« finanziert werden könnten. Ein ähnliches Interesse hat Alexander Sosnowski. Er ist Vorsitzender des »Fördervereins für Immigranten aus der Sowjetunion« und einer der Initiatoren von »Global«. Seit Monaten versucht er in der Stadt ein Haus zu finden, daß von russisch-jüdischen Immigranten zu einer Wohn- und Begegnungstätte umgestaltet werden kann. Bis jetzt ist noch kein Haus in Sicht, durch die »Global« besteht aber die Möglichkeit, ImmigrantInnen für eine zukünftige Bautätigkeit zu qualifizieren. Ansprechpartner: A. Sosnowski und Werner Freist über FIS Tel. (O) 5008260. Oder über die Service-Gesellschaft »Zukunft im Zentrum«, Tel. (O) 2707435 oder 2707434. taz

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