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Weniger Industrie

■ Weißensee erwartet rasanten Bevölkerungsanstieg

Weißensee ist der bevölkerungsmäßig kleinste Berliner Bezirk. Rund 53.000 Menschen leben in dem nordöstlichen Stadtteil, der damit nicht einmal ein Drittel der EinwohnerInnen des gleich großen Charlottenburg zählt (3.013 Hektar). Allerdings zeigt die Kurve der Bevölkerungsentwicklung steil nach oben. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz prognostiziert für die ländlichen Weißenseer Stadtteile Karow und Blankenburg eine Verzehnfachung der EinwohnerInnenzahlen.

Die Wirtschaftsstatistik ist mit Vorsicht zu genießen, weil dem rasanten wirtschaftlichen Niedergang unterworfen. Die Zahl der Industrieunternehmen in dem zwischen Pankow und Hohenschönhausen gelegenen Bezirk wurde für 1990 mit 23 angegeben. 8.463 Beschäftigte in der Industrie zeigt das Statistische Landesamt Berlin für den gleichen Zeitraum an.

Stärkste Partei der Wahlen zu den Stadtbezirksversammlungen in der »Übergangs-DDR« im Mai 1990 war in Weißensee die SPD mit 37,7 Prozent. Sie stellte zusammen mit der der CDU (26,9 Prozent) die Bezirksstadträte. Die PDS bekam 18,3, das Bündnis 90 12,1 Prozent der Stimmen. Die FDP errang zwei Mandate in der BVV. Ende 1990 veränderten sich bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus die Prozentanteile: die SPD verlor leicht (35,8 Prozent), die CDU stieg auf 30,3 Prozent, die PDS gewann 14,8 Prozent der Stimmen, Bündnis 90 8,7, und die FDP war auf 6,7 Prozent gestiegen. Die Wahlbeteiligung war im Dezember 1990 gegenüber dem Mai 90 ebenfalls gestiegen — von etwas über 70 auf 78 Prozent. cif

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