: Erneute Demo gegen Rassismus in Mannheim
Mannheim (dpa/taz) — Für den kommenden Samstag haben in Mannheim mehrere Organisationen erneut zu einer Solidaritäts-Demonstration für die Flüchtlinge des Heims im Stadtteil Schönau aufgerufen. Mit dieser Demonstration reagieren die VeranstalterInnen auch auf die Polizeigewalt vom letzten Wochenende. Denn schon vergangenen Samstag sollte auf der Schönau gegen die Pogromstimmung Mannheimer BürgerInnen protestiert werden. Diese Demo wurde vom Ordnungsamt und in zweiter Instanz am Samstag mittag vom Verwaltungsgerichtshof in Mannheim nicht genehmigt. Kurzfristiger hätte das endgültige Verbot nicht ausgesprochen werden können. TeilnehmerInnen waren längst angereist. Die Bilanz des folgenden brutalen Polizeieinsatzes, bei dem auch ein in den Augen der Mannheimer Stadtväter unliebsames Jugendzentrum gestürmt wurde, waren 142 vorübergehende Festnahmen und mehrere Verletzte. Bleibt abzuwarten, ob Mannheims Polizei am nächsten Wochenende erneut auf Eskalation setzt, um das ihrer Meinung nach durchweg der „autonomen Szene“ zugehörige „angereiste Gewaltpotential“ aus der Stadt zu prügeln. Übersehen wird hierbei anscheinend gern das latente Gewaltpotential sogenannter unbescholtener Mannheimer Bürger, die sich vom Vatertag an vor dem Flüchtlingswohnheim im Stadtteil Schönau versammelten, um lauthals gegen das „Asylantenpack“ zu pöbeln. Seit vergangenem Wochenende ist es auf der Schönau angeblich ruhig. Die massive Polizeipräsenz verhindert, wie es scheint, weitere rassistische Volksaufläufe.
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