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SONNTAG: KLÖCKNER-ROCK Open-Air bei Klöckner!

Wer geglaubt hatte, Musik bei Klöckner hieße „Einstürzende Neubauten“, sieht sich getäuscht. Damit sich viele angesprochen fühlen, haben die Veranstalter bei der Mischung ihrer Acts auf eine bestimmte Schublade verzichtet. Von rüdem Gehacke bis zu melodischen Ohrwürmern wird (fast) alles geboten.

Wer sich die Hamburger Technik-Freaks KMFDM mit ihren Rechner-Kompositionen anhören möchte, sollte am Vorabend nicht zu lange auf die Piste gehen, denn um 10 Uhr morgens ist bereits Einlaß, um 11 Uhr werfen die Meister der Sound-Wellen im High-Tech-Stil ihre Maschinen an. Ihnen folgt die Londoner Band Marionettes, die aus der Hau-drauf-und-laß-gut-sein- Ecke des Rock-Genres stammen. Danach kommen dann schon die Berliner Szene-Lieblinge Jingo De Lunch auf die Bühne. Ihr Paket aus Punk, Hard-Rock und Metal-Anklängen in Verbindung mit den mehr oder weniger geistreichen Sangeseinlagen der Sängerin Yvonne Ducksworth war in der Hansestadt stets ein „Ankommer“. Den Nachmittag werden dann Concrete Blonde aus Los Angeles einläuten. Ihr Bandname hat nichts zu sagen, und stilistisch wollen sie sich auch nicht festlegen. Rock zwischen Country, Westcoast und Folk. Mal hören. Selbstläufer sind live Fury in the Slaughterhouse aus Hannover. Da geht die Post ab, da gibt's Spaß und viel Stimmung. Poppiger Geradeaus-Rock bis zum Abwinken.

Gegen Abend wird es dann ein wenig ernster und sehr amerikanisch. Zunächst werden Pearl Jam ein solides Gitarren-Spektakel vorführen, hart, aber nicht zu hart. Dann wird das ganze mit Bad Religion schon heftiger. Treibend, manchmal böse und bestimmt schön schnell. So kennen und lieben wir sie. Was die Headliner Sisters of Mercy noch so draufhaben, ist unklar. Seit zwölf Jahren machen sie nun ihre komplexe und sehr schräge Rockmusik. Vielleicht spielen sie ja ein „Best Of“. Und nicht vergessen: Vom Depot Gröpelingen verkehrt ein Pendelbus. Also Auto zuhaus lassen, es werden 10.000 BesucherInnen erwartet. Cool J.F.

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