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Somalia: General Aidid tot

Nairobi/Berlin (ips/taz) — General Farah Aidid, einer der Hauptprotagonisten im somalischen Bürgerkrieg, ist vergangene Woche bei Gefechten ums Leben gekommen. Er wurde bei einer Offensive seiner Fraktion des regierenden „Vereinigten Somalischen Kongresses“ (USC) gegen Anhänger des gestürzten Diktators Siad Barre im Süden des Landes getötet. Der Marehan-Clan, dem Barre angehört, kämpft dort unter dem Namen „Somalische Nationalfront“ (SNF). SNF-Sprecher Oberst Hassan Ali Buul nach Aidis Tod: „Jetzt, wo er weg ist, erwarten wir eine Verschlechterung der Dinge.“

Aidid hatte im November letzten Jahres eine Revolte gegen den somalischen Übergangspräsidenten Ali Mahdi Mohamed angeführt, der ebenfalls dem USC angehört, und seither einen Großteil der Hauptstadt Mogadischu in seine Gewalt gebracht. Der Bürgerkrieg zwischen den beiden USC-Fraktionen hat Zehntausende von Opfern gefordert. Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) leiden heute sechs der acht Millionen Somalier an Hunger. Das IKRK hat jetzt die Lieferung von 17 Millionen Tonnen Lebensmitteln nach Somalia angekündigt, welche teils in Mogadischu, teils im Landesinneren verteilt werden sollen. Aidid hatte sich vor einigen Wochen bereit erklärt, Hilfskonvois in Mogadischu bewaffneten Schutz zu gewähren. Nach seinem Tod ist dies jedoch ungewiß.

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