NVA-Waffen in Karabach?

■ Türkei soll deutsches Rüstungsgut weitergegeben haben

Göttingen (afp) — Aserbaidschan hat bei der Offensive gegen die von Armeniern bewohnte Enklave Berg-Karabach nach Angaben der Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker auch Waffen aus Beständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR eingesetzt. Die Menschenrechtsorganisation berichtete am Montag unter Berufung auf Informationen aus Berg-Karabach vom Vortag, Aserbaidschan habe die NVA-Waffen von der Türkei erhalten. Diese habe einen Teil der Rüstungsgüter, den sie im Rahmen eines Waffenlieferungsabkommens aus der Bundesrepublik bekomme, nach Aserbaidschan weitergeleitet. Darunter seien Maschinenpistolen sowie Boden-Boden- und Boden-Luft-Raketen.

Die Gesellschaft forderte Bundesaußenminister Kinkel und Verteidigungsminister Rühe auf zu garantieren, daß aus den wiederaufgenommenen Waffenlieferungen an die Türkei kein einziges Gewehr und keine Munition nach Aserbaidschan gelangt.