: Explosion in libyschem Waffenlager
Tripolis (ap) — Bei der Explosion eines Waffenlagers in der libyschen Stadt El Siwana sind nach behördlichen Angaben vom Sonntag mindestens zehn Menschen getötet und 143 verletzt worden, viele davon schwer. Weitere Todesfälle seien zu befürchten, weil die UNO-Sanktionen es nicht erlaubten, Patienten zur Spezialbehandlung ins Ausland zu fliegen, sagte ein Mitarbeiter des libyschen Gesundheitsministeriums.
Die Explosion zerstörte mehrere Gebäude und ließ noch in einer Entfernung von vier Kilometern die Fensterscheiben zersplittern. Die Detonation war noch im zwanzig Kilometer nordöstlich gelegenen Tripolis zu hören. Auslöser des Unglücks soll Augenzeugen zufolge ein Brand in dem Waffenlager gewesen sein.
Der Weltsicherheitsrat hat am 15.April ein Luftverkehrs- und Waffenembargo gegen Libyen verhängt, weil sich die libysche Regierung weigert, die mutmaßlichen Urheber des Anschlags von Lockerbie, bei dem 270 Menschen getötet wurden, auszuliefern.
Staatschef Muammar el-Gaddafi befand sich am Samstag dem Vernehmen nach in der 500 Kilometer entfernten Küstenstadt Syrte, wo der Allgemeine Volkskongreß Libyens tagt. Er soll entscheiden, ob die beiden Attentats-Verdächtigen an die USA oder Großbritannien ausgeliefert werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
