: Fünf heiße Vollmonde
„Die Party—Könige Norddeutschlands“ — das klingt fast so grandios wie „der Kochpapst Mittelenglands“. Aber Hot Five and the Sicks“ haben sich diesen Ehrentitel nun mal auf die Fahnen geschrieben; vielleicht ist dies schon eine Kostprobe ihres „hochgradig kranken“ Humors. Ihre Bodega Show 92 am Samstag (27.6.) ab 20.30 Uhr im Schlachthof soll jedenfalls „mit Persiflagen und einer guten Portion Zynismus gespickt“ sein. In der drei Stunden langen Konzertshow spielt die neunköpfige Band sich durch „Hiphop — Swing, Rhythm'n Blues, Jazz und Pop“ und läßt dabei weder die „zappaeken Verschachtelungen“ noch die „Schlager— und Kuschelrockklischees“ aus. Außerdem werden eine „TV Personality—Show“, und „ein völlig neues Konzerterlebnis“ versprochen. Wenn sich die Originalität der Band nicht schon an diesen Werbesprüchen erschöpft hat, kann es ein sehr spaßiger Partyabend werden.
Besinnlicher geht es am Samstag (27.6.) um 21 Uhr im Kito zu: dort spielt die Gruppe Vollmond selbstgebastelten Folkrock und Songs von Tom Waits, Bob Dylan, „The Band“ und „Grateful Dead“. Kein elektronischer Sound darf ihr akustisches Wässerchen trüben, und bei den reinen Tönen von Klavier, Gitarren und Bass wird das Schlagzeug nur zart mit dem Besen betupft.
Die Dead Metal Szene kann frohlocken, denn die Kultbands Entombed und Disharmonic Orchestra kommen am Montag (29.6.) ab 19 Uhr ins Aladin. In diesem Genre erhält zwar jede Band automatisch den Kultstatus, aber vom disharmonischen Orchester wird immerhin behauptet, daß es mit „abgedrehten Songstrukturen und unüblichen Arrangements ohne die üblichen Klischees auskommt“. Seine erste Platte hat den schönen Titel „Expositionsprophylaxe“.
Jeder, der mal mit Bob Marley auf der Bühne gestanden hat, gehört zum Hochadel der Reggaemusiker. Winston Rodney alias Burning Spear sitzt seit 1969 in dieser Rasta—Tafelrunde und widmete sich (nicht allzu überraschend) in seiner neusten Platte „den afrikanischen Wurzeln der Weltkultur und den Wurzeln des Reggae“. Am Dienstag (30.6.) um 20 Uhr im Modernes kann man nachprüfen, ob sein Speer immernoch brennt. Willy Taub
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen