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Afghanistans Präsident plant vorzeitige Machtübergabe

Kabul (ap) — Schon am Donnerstag, vier Tage früher als vorgesehen, will der afghanische Übergangspräsident Sibghatullah Modschaddidi von seinem Amt zurücktreten. Jedoch erklärte er am Mittwoch in Kabul, daß er die Macht nicht wie geplant an den Kommandeur der Mudschaheddin-Organisation Dschamiat-i-Islami, Burhuddin Rabbani, abtreten wolle. Vielmehr werde er die Geschäfte dem Rat des Heiligen Krieges und dem höchsten Führungsrat Afghanistans übergeben, die auch den neuen Präsidenten wählen sollten. In beiden Gremien hat der scheidende Präsident Sitz und Stimme. In jüngster Zeit hatte Modschaddidi seinem designierten Nachfolger vorgeworfen, er breche getroffene Vereinbarungen. Demgegenüber erklärten andere Mudschaheddinführer, Modschaddidi versuche mit falschen Versprechungen, seine Macht zu stabilisieren.

Unterdessen gab es in der Hauptstadt neue Kämpfe zwischen Regierungstruppen und oppositionellen Milizen. Aus dem Verteidigungsministerium hieß es, die Truppen des Mudschaheddinführers Hekmatyar feuerten Raketen ab. Die Gefechte verletzen den vor zwei Monaten vereinbarten Waffenstillstand.

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