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Brandenburgs Jugend zur Hälfte ausländerfeindlich eingestellt

Potsdam (afp) — Rund die Hälfte der Jugendlichen in Brandenburg ist ausländerfeindlich eingestellt. Einer von der brandenburgischen Jugendministerin Marianne Birthler (Bündnis 90) am Mittwoch in Potsdam vorgestellten repräsentativen Umfrage zufolge befürchten 54 Prozent der brandenburgischen Jugendlichen, daß Deutschland künftig von Ausländern „überschwemmt“ werde. 42 Prozent stimmten der Aussage „Deutschland den Deutschen — Ausländer raus“ zu. 30 Prozent bejahten den Satz „Ausländer muß man aufklatschen und raushauen.“

Nach der von der Universität Potsdam durchgeführten Untersuchung ist bei 20 Prozent der Befragten eine „hohe Akzeptanz“ gegenüber rechtsradikalen und gewaltorientierten Jugendgruppen vorhanden.

Die Studie, bei der 1.644 Jugendliche aus ganz Brandenburg befragt wurden, kommt zu dem Schluß, daß die Gewalt rechtsradikaler Gruppen „nicht in erster Linie ein kalkuliertes Element politischen Handelns“ sei. Die jungen Rechtsradikalen hätten eine „Sehnsucht nach Normalität“ und erhofften sich vor allem Zukunftssicherheit.

Die Ausländerfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft vieler Jugendlicher lasse nicht auf ein fundiertes rechtsradikales Weltbild schließen, sagte Birthler. Zwar spiele bei der Haltung der Jugendlichen die Orientierungslosigkeit nach der Wende eine wichtige Rolle. Doch sei dies als einzige Ursache „zu kurz gegriffen“. Es müsse vermieden werden, „daß sich diese Tendenz verfestigt“, sagte die Ministerin. Die Polizei in den neuen Bundesländern sei bei der Bekämpfung der Gewalt von Jugendlichen überfordert, deshalb müsse sie besser ausgestattet und ausgebildet werden.

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