piwik no script img

De Klerk bietet dem ANC Gespräche an

Johannesburg (ap) - Der südafrikanische Präsident Frederik de Klerk hat den Afrikanischen Nationalkongreß (ANC) zu einem Versöhnungsgespräch eingeladen. De Klerk schlug am Mittwoch abend nach einer Sondersitzung seines Kabinetts ein zweitägiges Treffen vor, bei dem der ANC und die Regierung alle strittigen Fragen besprechen könnten. Er reagierte damit auf die Entscheidung des ANC, wegen des Blutbades in Baipatong alle Gespräche mit der Regierung auszusetzen.

In einer ersten Stellungnahme lehnte der ANC das Angebot de Klerks ab. In einer Erklärung hieß es, die vorgeschlagenen Gespräche hätten „ausschließlich propagandistischen Wert“.

Zuvor hatte de Klerk den Vorwurf des ANC zurückgewiesen, seine Regierung trage die Verantwortung für das Massaker, bei dem 42 Menschen ums Leben gekommen waren. Er sei zutiefst enttäuscht von der Reaktion des ANC auf die Tragödie, sagte er auf einer Pressekonferenz. De Klerk sagte, er sei mit einer Untersuchung der Vorfälle durch internationale Beobachter einverstanden, werde aber nicht zulassen, daß ausländischen Gruppen weitreichende Vollmachten eingeräumt würden.

Der ANC rief unterdessen den 29. Juni — kommenden Montag — zum nationalen Trauertag für die Opfer von Baipatong aus. Die Organisation kündigte ferner an, sie würde die neuerliche Verhängung eines internationalen Sportboykotts gegen Südafrika beantragen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen