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Vogel: Keine DDR-Wahlhilfe

■ Ex-SPD-Chef im Schalck-Untersuchungsausschuß

Bonn (taz) — Der SPD-Politiker Hans Jochen Vogel hat in seiner Zeit als Regierender Bürgermeister von West-Berlin weder von der DDR-Führung Wahlhilfe erhalten noch von entsprechenden Angeboten jemals erfahren. Dies sagte Vogel am Donnerstag vor dem Schalck-Untersuchungsausschuß des Bundestages aus.

Ausgelöst wurde Vogels Befragung durch Berichte, die Bonns damaliger Ständiger Vertreter in der DDR, Klaus Bölling, im Frühjahr 1981 dem Kanzleramt übermittelt hatte. Darin vermerkte Bölling, der DDR-Unterhändler Schalck-Golodkowski habe „hilfreiche Gesten“ während des Westberliner Wahlkampfes angedeutet, „die Vogels Wahl erleichtern könnten. Vogel erklärte, er habe weder von derartigen Angeboten noch von den entsprechenden Vermerken gewußt.

Da sich die DDR-Führung in strittigen Bereichen (Mindestumtausch für Bundesbürger und Westberliner, S-Bahn, Grenzübergänge) während seiner Amtszeit als Bürgermeister stur stellte, könne de facto ohnehin von „Wahlhilfe seitens des SED-Regimes keine Rede sein“. Thomas Scheuer

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