: EKD-Stasi-Kommission ohne Besier
■ Buchautor von „Pfarrer, Christen...“ fühlt sich unter Druck gesetzt
Der Präsident im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hartmut Löwe, bedauert den Austritt des Berliner Kirchenkritikers Gerhard Besier aus der von der EKD eingesetzten Kommission zur Aufarbeitung der Kirchengeschichte in der DDR.
Besier hatte den Austritt aus der Kommisson erklärt, weil mit massiven Mitteln seit Monaten versucht würde, ihn „zu marginalisieren, zu diskreditieren und damit psychisch unter Druck zu setzen“.
Der Streit zwischen Besier und der EKD geht zurück auf das 1991 erschienene Buch „Pfarrer, Christen und Katholiken — Das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR und die Kirchen“. Von Kirchenseite war Besier immer wieder vorgeworfen worden, unsauber zu arbeiten. Er stelle Behauptungen über die Verstrickung von Staat und Kirche auf, ohne diese zu belegen. Im Februar 1992 erteilte die EKD den Auftrag zur Klärung der Frage, ob in der EKD 40 westliche Stasi- Mitarbeiter gewirkt hätten.
Nach Ansicht Löwes reagiert Besier „beleidigt wie eine Diva“. Wer „kräftig zulange“ und „wem Unrichtigkeiten nachgewiesen werden“ müsse auch einstecken können. Bisher habe Besier „nur Klatsch und Tratsch“ geliefert. Er müsse „seine Ergebnisse belegen“. Löwe rechnet nicht damit, daß der Rat Besier noch einmal um seine Mithilfe bittet. dpa
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