: Mit Krieg zum Frieden?-betr.: "EG-Hilfsflüge gestartet", Friedensforscher für deutsche UNO-Einsätze", taz vom 3.7.92, "Pazifismus oder Bellizismus?" (Manchmal konkurriert das Gewaltverbot mit dem der Hilfeleistung), Gastkommentar, v.4.7.92
betr.: „EG-Hilfsflüge gestartet“, „Friedensforscher für deutsche UNO-Einsätze“, taz vom 3.7.92, „Pazifismus oder Bellizismus?“ (Manchmal konkurriert das Gewaltverbot mit dem der Hilfeleistung), Gastkommentar von Gert Krell, taz vom 4.7.92
[...] Wer UNO-, KSZE-, EG-EURO-Corps oder deutsche Truppen für „Friedenstruppen“ hält, der wird auch zu gegebener Zeit zum Beispiel die Neutronenbombe für eine „Friedenswaffe“ halten. 'Bild‘ propagierte das schon vor über zehn Jahren. Europa heute ist das Europa auf dem Weg zum dritten Weltkrieg. Nach dem Schengener Abkommen der „Vereinigten Polizeistaaten Europas“ jetzt das „grenzenlose“ Europa der Militäreinsätze, wenn auch zur Zeit noch hinter karitativem Mäntelchen. Was hat diese karitative Heuchelei mit Humanität zu tun, wenn über eine Luftbrücke einerseits Medikamente und Lebensmittel in unzureichender Menge transportiert werden und andererseits Kriegsflüchtlinge nicht nach Deutschland einreisen dürfen beziehungsweise abgeschoben werden? Krieg gleich Friede, Liebe gleich Haß?
Sind die UNO-Truppen und auch die deutschen Verbände erst einmal vor Ort, was im Balkan nunmehr der Fall ist, ist es von solchen „karitativen“ Einsätzen zu direkten kriegerischen Handlungen nur ein kleiner Schritt, der dann durch eine geringfügige Provokation schon gerechtfertigt wird. Mit der interventionspolitischen Strategie ist weiteres Massenmorden programmiert. Bodo, i.A. der Gegen-BILD/BZ- Stelle, West-Berlin
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