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Vulkan baut China Schiffe

■ 600 Mio-Auftrag unter Dach und Fach

Die Bremer Vulkan AG wird drei Containerschiffe für die chinesische Staatsreederei Cosco im Gesamtwert von 600 Millionen DM bauen. Ein entsprechender Vertrag ist am Donnerstag in Anwesenheit des chinesischen Botschafters in der Bundesrepublik, Mel Zhaorong, sowie einer Delegation von Cosco beim Vulkan unterzeichnet worden. Der Lieferumfang wird vom Vulkan nach eigenen Angaben in Kooperation mit der Meerestechnik-Werft in Wismar abgewickelt.

Während die Bremer Werft die Gesamtabwicklung einschließlich des Entwurfs übernimmt und eines der Schiffe selbst baut, werden die beiden anderen Einheiten in Wismar im Unterauftrag der Vulkan AG gefertigt. Die Ablieferung für das beim Vulkan gebaute Schiff ist im September nächsten Jahres geplant. Die beiden anderen sollen im ersten Halbjahr 1994 folgen. Die Finanzierung soll über die Kreditanstalt für Wiederaufbau in Frankfurt abgewickelt werden. Der Auftrag steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständige EG-Kommission.

Im Vorfeld der Vertragsverhandlungen hatte es ein monatelanges Tauziehen gegeben. Denn der Bau der Containerschiffe soll aus Entwicklungshilfe mit 25 Prozent subventioniert werden. Wegen des Massakers auf dem Platz des himmlischen Friedens hatte der Bundestag aber im Oktober 1990 beschlossen, nur noch in Ausnahmefälle Entwicklungshilfe nach China zu vergeben. Dem Vulkan dürfte in der Diskussion besonders die Tatsache geholfen haben, daß mit dem Auftrag Beschäftigung auf der Wismarer Werft für etwa drei Jahre gesichert werden kann.

Auch die Howaldtswerke Deutsche Werft AG bekommt ein Stückchen vom Cosco-Kuchen ab. Die Vertragsunterzeichnung über eine weiteres Containerschiff findet heute auf der Werft in Kiel statt.

dpa/taz

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