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Massenvertreibungen im Sudan

Nairobi/Berlin (ap/taz) —Die Menschenrechtsorganisation „Africa Watch“ hat den Sudan gestern beschuldigt, Hunderttausende von Menschen rechtswidrig und gewaltsam aus der Hauptstadt Khartum vertrieben zu haben. Laut „Africa Watch“ hat Sudans Militärregierung in den vergangenen Monaten die Elendsquartiere von etwa 500.000 Menschen rund um Khartum niederwalzen und in Brand setzen lassen. Dabei seien mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen.

Nach Angaben der exilierten sudanesischen Opposition handele es sich nicht nur um Flüchtlingslager, sondern auch um ganz normale Vororte der Hauptstadt. Die Armee, so die Opposition, sucht sich Migranten aus dem Süden und Westen des Sudan heraus, zerstört ihre Häuser und läßt sie auf Lastwagen wegfahren.

Die sudanesische Regierung begründet die Vertreibungen mit „Gesundheitsrisiken“. Laut „Africa Watch“ besteht in den neuen Wohngebieten, 40 Kilometer außerhalb von Khartum, jedoch erst recht Seuchengefahr, da sie weder über genügend Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen noch über eine Gesundheitsversorgung verfügten.

Wie es in der Africa-Watch-Studie weiter heißt, wollten die Vereinten Nationen die Zwangsumsiedlungen jetzt sogar noch mit 11,5 Millionen Dollar finanzieren.

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