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Entdecke dein Moorwesen

■ „Wunde(r) Punkt“, ein internationales Kulturprojekt: demnächst im Teufelsmoor

Die Idee: Man nehme ein mit Bedeutung aufgeladenes Stück heimischen Bodens, lasse sich von allen denkbaren Musen küssen und feiere mythische Feste mit Masken, klingendem Spiel und bildender Kunst und ersinne zu guter Letzt einen raunenden Namen, zum Beispiel „Wunde(r) Punkte“: Und wirklich, im Teufelsmoor nördlich von Bremen soll nach dem Willen einer Veranstaltergruppe ein solches Spektakel mit internationaler Beteiligung stattfinden.

Mit dabei: die Jugendbildungsstätte Bredbeck, der Bund Deutscher Pfadfinder (bdp) Weser- Elbe und spanische und italienische Jugendorganisationen. Vom 25. Juli bis zum 9. August darf man im Teufelsmoor seinen künstlerischen Ambitionen, die „nützlich, aber nicht notwendig sind“, viel Raum geben.

Aus Pinseln, Farben, Fundstücken (Knochen, Scherben, Torf) werden Kunstwerke; rituelles Theaterspiel bewegt sich auf den Spuren der Teufelsmoor- Mythen; mit archaischen Instrumenten nähert man sich einer „Musik des Moores“; mit Großkopfmasken „entdecken wir unser Moorwesen“.

Alle Aktivitäten der erwarteten 35 Künstler münden in einem öffentlichkeitswirksamen Spektakel am Ende — auch für die Bevölkerung der Region.

Die Idee ist abgekupfert wie der Name: Seit drei Jahren feiert die Kultur- und Kunstszene im fernen Wendland — ideeller Mittelpunkt ist der „Werkhof Kukate“ — zwischen Himmelfahrt und Pfingsten ihre „Wunde(r) Punkte“, eine Mischung aus Widerstand gegen Atomdreck im Land und Trotzlust — „Wir zeigen, wofür wir sind.“ Übers Land verteilt findet man dann gewaltige wehende Fahnen, Musikabende, lauter Irritationen am Wegesrand oder, wie in diesem Jahr — eine „Hörbildcollage am Endlager“: die Geschichte des Widerstandes in Briefen. Und weil man für „sanften Tourismus“ ist, ist in diesen Tagen das Wendland ein Fahrradland.

Die Aktion im Teufelsmoor ist aber, heißt es, ihrem Urbild seelenverwandt: Wie der bdp Weser- Elbe mitteilt, hat die Aktion „Wunde(r) Punkte Teufelsmoor“ ebenfalls einen politischen Hintergrund. Es gehe um die Zukunft des Moores: Schutzzone? Landschaftsschutzgebiet? Freizeitpark? Man will mit dem „Kulturprojekt“ lauthals auf dieses malträtierte, geschichtsträchtige Stück Landschaft hinweisen und darauf, daß es unter Schutz gehört. Bus

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