Pappkamerad Krause

■ Protest gegen den Verkehrswegeplan in Bonn

Bonn (taz) — Das Aktionsbündnis von Umweltschutz- und alternativen Verkehrsverbänden formiert sich. Während der Bundeskanzler gestern sein Kabinett um sich scharte, um den Bundesverkehrswegeplan von Minister Krause (CDU) zu diskutieren, rollten 30 Robin-Wood-Aktivisten eine Autobahn aus Plastik im Bonner Hofgarten aus. Ein „Pappkamerad Krause“ weihte das neue Teilstück ein. Auf Transparenten war zu lesen: „Mit Vollgas in die Katastrophe“ und „Hiermit versaut für die BRD Minister Krause ein weiteres Stück Natur“. Die Aktion wurde mitgetragen vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), vom Naturschutzbund, vom Deutschen Naturschutzring (DNR), vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) und vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).

Wolf Rehrmann, Sprecher der Aktion, bemerkte: „Heute wird im Bundeskabinett bei der Beratung des Verkehrswegeplans die Klimakatastrophe angeheizt und das Artensterben befördert.“ Nach Einschätzung von Robin Wood kommt der ökologische Aspekt bei der Prüfung neuer Projekte zu kurz. Die wichtigsten Kriterien seien Baukosten, Reisezeitersparnis, Verkehrssicherheit, Aspekte der Raumordnung, Lärm- und Abgasbelastung und die städtebauliche Beurteilung. „Daß die Bereitstellung von mehr Straßen automatisch mehr Verkehr nach sich zieht“, bemerkte Rehrmann, „ist längst erwiesen.“ Markus Dufner

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