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Krieg - „stinknormal“

■ Mit 90 Mann Bundeswehr in die Adria

Auf dem Marinefliegerhorst in Nordholz (Landkreis Cuxhaven) herrschte am Donnerstag nachmittag ganz normaler Dienstbetrieb. Auffallend waren nur die vielen Pressevertreter, die die Beladung eines Seefernaufklärers des Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ beobachteten. Die Breguet Atlantic wurde für den Start ins Mittelmeer vorbereitet, wo sie zusammen mit zwei anderen Maschinen des Geschwaders die Einhaltung des UNO- Embargos gegen Serbien und Montenegro überwachen soll.

„Für uns eine stinknormale Angelegenheit, reine Routine“, sagte der Kommandant der Maschine, Dietmar Johnke. Die Überwachung internationaler Gewässer vom Nordkap bis Sizilien gehört für den smarten Kapitänleutnant (32) zum üblichen Übungsprogramm. Die zwölfköpfige Besatzung, die schon während der Golfkrise „da unten“ im Einsatz war, stehe voll zu dem Einsatz. „Eine Möglichkeit, diesen verdammten Krieg zumindest auszutrocknen“, betonte Johnke.

Die ganze Besatzung vom Kapitänleutnant bis zum jüngsten Bootsmann sei hoch motiviert, unterstrich Johnke, der mit Flugerfahrungen auf DO 28 und Transall seit 1987 beim Geschwader fliegt. So gehe einer seiner Männer nur sehr ungern in eine Kur und würde viel lieber dabei sein. Etliche hätten sogar freiwillig ihren Urlaub abgebrochen.

Angst habe hier keiner der rund 90 Mann fliegendes und technisches Personal, versicherte der Kommodore. Besondere Belastungen blieben den Fliegern allerdings nicht erspart. Wachwechsel sei deshalb nach drei bis vier Wochen. Hagen Haastert /dpa

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