: Planer mit Windschutzscheibenperspektive
■ betr.: "Schläge und Brückenschläge", taz vom 10.7.92
Betr.: »Schläge und Brückenschläge«, Kommentar von Gerd Nowakowski, taz vom 10.7.92
Nein, der Mauerfall hat die Westtangente nicht erschlagen. Die lag schon vorher, von Rot-Grün versenkt, in der Schublade. Herausgeholt konnte sie mit gleicher Trassenführung über das Lenné-(Kubat-)Dreieck nicht mehr werden, weil dieser jetzt so bedeutende Ort keine Autobahn mehr verträgt. Eine andere Variante ziert nun den Tisch des Planers mit Windschutzscheibenperspektive: Der Autotunnel durch den Tiergarten (als Teil des Innenstadtringes) ist wieder der Beginn der Westtangente, weil er —leistungsfähiger als die Entlastungsstraße — nach »vernünftigen« Anbindungen nach Norden und Süden schreien wird. Der Brückenschlag über den Landwehrkanal ist jetzt schon in der Planung dabei, und auch die Trasse vom Schöneberger Autobahnkreuz bis zur Yorckstraße findet sich schon im »Räumlichen Strukturkonzept« des Senators Hassemer. Bleibt dann nur noch die kleine Lücke über das Gleisdreieck zu schließen, damit sich erfüllt, was wir heute sagen: Der Tunnel ist der Anfang der Westtangente und das Ende des Tiergartens! Karl-Heinz Ludewig,
Bürgerinitiative Westtangente
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