: Keine Wachteln in Weinsoße am Deichtor
Mit einem offenen Brief antwortete Deichtorhallenchef Zdenek Felix am Freitag auf die Vorwürfe des Veranstaltungsmachers Wolfgang Sabrowsky, er sei mit der Entscheidung, dessen Gourmet-Theater auf dem Platz vor den Hallen nicht zuzulassen vertragsbrüchig geworden. Sabrowsky wollte dort gemeinsam mit dem Gourmet-Koch Hans-Peter Wodarz und Roncalli-Chef Berhard Paul vier Monate lang ein „kulinarisches Varieté-Theater“ in einem Spiegelzelt veranstalten. Nach längeren Verhandlungen hatte sich Felix gegen „diese Veranstaltung für Gutbetuchte“ entschieden, weil sie „die Zielsetzung der Deichtorhallen bei weitem überschreite“. Und weiter: „Wir sind keine Spielwiese für Veranstaltungen, bei denen das Kommerzielle überwiegt.“ Derartige Unternehmungen würden nur „kurzfristig und punktuell ins Programm aufgenommen.“ Weiter stellte Felix klar, daß es „zu keiner Zeit eine mündliche oder schriftliche Zusage gegeben habe.“
Dem widerspricht Hans-Peter Wodarz. Es wären alle Absprachen gemacht worden und er sei eigentlich nur noch von Barcelona, wo das Spektakel gerade gastiert, nach Hamburg gekommen, um den Vertrag zu unterzeichen. Die Möglichkeit einer Klage würde gerade geprüft werden. Währenddessen suchen er und seine Geschäftspartner unter Hochdruck einen alternativen Platz. Da diverse Angebote von Privatleuten vorliegen würden, wäre der Start am 5. September wohl nicht gefährdet.
Bei dem Panem et Circenses betitelten Projekt, dessen 180 Mark teurer Eintritt ein Vier-Gänge- Menü beinhaltet, treten in einer vierstündigen Show 75 Artisten, teilweise als Kellner verkleidet, auf und bieten von Operngesang bis Zaubernummern eine bunte Show. tlb
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen