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Zins-Erhöhung verärgert G-7

Hamburg (dpa/taz) — Die Hochzinspolitik der Bundesbank ist gestern im Ausland vor allem auf Kritik gestoßen. Nach der Entscheidung des Zentralbankrates vom Donnerstag, den Diskontsatz von 8,0 auf 8,75 Prozent anzuheben, schrieb Die US- Börsenzeitung Investor's Business Daily, der Schritt verärgere die Industriestaaten der G-7. Japan hat die Maßnahme als Zeichen für die schlechte wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik gewertet. Ministerpräsident Kiichi Miyazawa sagte, viele sähen in der Leitzinserhöhung einen Verstoß gegen die Beschlüsse des jüngsten Wirtschaftsgipfels in München. Und das französische Wirtschaftsblatt Les Echos schimpfte: „Die Bundesbank hat voller Verachtung für die guten Resolutionen der G-7 in München ihren Diskontsatz um drei Viertelpunkte erhöht. Doch sie hat es vermieden, den Lombardsatz anzutasten, der Leitzins für den Geldmarkt ist, und damit die Partner im EWS am meisten destabilisiert.“

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