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UN-Mitarbeiter im Irak ermordet

New York/Paris (afp/dpa/taz) — Ein Mitarbeiter der UN-Delegation im Irak ist am Donnerstag abend in Dahuk in den nordirakischen Siedlungsgebieten der Kurden in seinem Bett ermordet worden. Wie am Sitz der Vereinten Nationen in New York offiziell erklärt wurde, wurde der von den Fidschi-Inseln stammende Mann von einem Unbekannten mit einem Schuß in den Kopf getötet. UN-Generalsekretär Butros Ghali zeigte sich „schockiert“ von dem Mord.

Im Norden Iraks sowie in den südlichen Siedlungsgebieten der Schiiten sind insgesamt 400 UN-Garden stationiert. Sie sollen die 700 Zivilangestellten der UNO schützen, die aus humanitären Gründen im Irak arbeiten. Ferner sollen sie über mögliche Zusammenstöße zwischen der irakischen Armee und den kurdischen Rebellen berichten. Bereits am 8.Juli war auf zwei österreichische UN-Garden in Erbil im Nordirak ein Attentat verübt worden. Die beiden wurden verletzt.

„Große Besorgnis über das Verhalten der irakischen Regierung in verschiedenen Fragen“ äußerte unterdessen die französische Regierung. Das Außenministerium verurteilte die Ermordung des UNO-Soldaten mit Nachdruck. Die Tat sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem Bagdad eine „sehr starke Weigerung“ an den Tag lege, den von den UNO-Resolutionen auferlegten Verpflichtungen nachzukommen. Seit fast einer Woche weigern sich irakische Behörden in Bagdad, UNO- Emissäre ins Landwirtschaftsministerium einzulassen. Sie wollen dort vermutete Unterlagen zur illegalen Waffenproduktion suchen. Die UN- Mitarbeiter kampieren vor dem Gebäude.

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