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Doppelte Heuchelei

■ Rüstungsschmieden arbeiten nie für den Frieden

Bremens Wirtschaft ist seit Jahren zu einem erheblichen Prozentsatz abhängig von Rüstungsprodukten. Daß die Rüstungsgüter für militärische Drohgebärden, also „kalte Kriege“ und für „heiße“ Kriege bestellt und bezahlt werden, kann unterstellt werden. Die Export-Kontrollen durch das Bundeswirtschaftsministerium verhüten vielleicht das Schlimmste, anzunehmen, sie könnten Dreiecksgeschäfte und die Lieferung von waffenfähigen Gerätschaften in Spannungsgebiete verhindern, wäre naiv. Wer über Jahrzehnte diese Waffenschmieden fördert, duldet und vor allem die Arbeitnehmerinteressen der Beschäftigten im Auge hat, weiß, welches Risiko er eingeht.

Ob es um NVA-Waffen für Israel, um die U-Boote für die chilenische Diktatur, um militärisch aufrüstbare LKW's von Daimler Benz für Südafrika oder jetzt militärtaugliche Schiffe für Taiwan geht — immer wieder fällt auf, daß ausgerechnet bei Lieferungen in politisch mit der Bundesrepublik eher befreundete Staaten die Kontrollen so schlecht sind. Man darf getrost davon ausgehen, daß nicht nur die Mitarbeiter und Betriebsräte von Abeking und Rasmussen wußten, was sie taten. Klaus Wolschner

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