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Berichtigung

■ betr.: "Sex ist keine karitative Veranstaltung", taz vom 22.6.92

Betr.: „Sex ist keine karitative Veranstaltung“ von Klaus-Peter Klingelschmitt, taz vom 22.6.

Obwohl mir bewußt ist, daß in der Zwischenzeit schon viele andere Säue durchs Dorf gelaufen sind, möchte ich Sie doch bitten, die Berichtigung eines Fehlers dieses Artikels in wohlwollende Erwägung zu ziehen: Herr Klingelschmitt schreibt mir den Satz zu, Kirchenaustritt sei „keine Lösung“. Kann sein, daß der Satz von jemandem auf dem Podium gesagt worden ist, von mir aber ganz bestimmt nicht: Wie ich bei der Vorstellungsrunde des Podiums sehr deutlich betonte, bin ich selber vor einem Dutzend Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten. Tatsächlich halte ich diesen Weg für die einzig mögliche Lösung des Problems Kirche. Ihre Falschmeldung wäre nun nicht weiter tragisch, wenn ich nicht Beiratsmitglied des Internationalen Bundes der Atheisten und Konfessionslosen (IBKA) wäre. Unter diesem Aspekt grenzt die Behauptung, ich hätte vom Kirchenaustritt abgeraten, an Ehrabschneidung, mindestens macht sie mich der Schizophrenie verdächtig.

Wo wir gerade dabei sind: Das Zitat „Von allen Geheimnissen der Liebeslust gibt es keines, das dem gemeinsamen Gebet gleichkommt“, stammt nicht von Ratzinger, sondern von Bernhard Häring. (Für Leute, die mit der katholischen Szene nicht so vertraut sind: Auf dem Moraltheologen Bernhard Häring ruhten in den 50er und 60er Jahren die glänzenden Augen all der Katholiken, die sich progressiv dünkten, heute schreibt er als „zorniger alter Mann“ in einem Sammelband von Axel Eggebrecht und ist immer noch in der Kirche, mit anderen Worten: Mit seinem Zorn ist es wohl nicht allzuweit her.) Aber auch bei Ratzinger lassen sich ganz hübsche Sachen finden, z.B. seine These von der „ungeheuren Explosion der Homosexualität“ aufgrund der Einführung der Antibabypille (vgl. Die Zeit Nr. 49 vom 29.11.91, S. 22). Ursula Neumann,

Oberkirch-Bottenau

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