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Super! „Super“ hört auf!

■ Reicher Wessi Burda läßt arme Ossis herzlos im Stich

Berlin (taz) — „Dieser Sommer! Jaaa, wir tun's im Freien“, meldete das Boulevardblatt noch vor wenigen Wochen, jetzt tut sich bei Super gar nichts mehr. Mitten in der Produktion erfuhren die Super-MacherInnen gestern, daß das Blatt aus dem Hause Hubert Burda und Rupert Murdoch den Betrieb einstellt. Der Ausstieg wurde mit „dem stagnierenden Aufschwung Ost“ begründet. Doch die wahre Super- Geschichte berichtete ein Mitglied der Redaktion der taz: Murdoch, der Super-Anteile von 50 Prozent besaß, sei ausgestiegen. Einen neuen Investor habe man nicht auftreiben können.

Das Blatt hatte sich mit Bildern von verkohlten Leichen, Tips fürs Sexualleben und einer Serie unter dem Titel „Stolpe — das Ende einer Legende“ auf Kundenfang begeben. Nach Anfangserfolgen war die „Auflagenrakete für Ostdeutschland“ (Spiegel) ins Trudeln gekommen. Einen Wermutstropfen hat das Ganze: Super Illu ist noch da, und wir werden weiter im Bilde bleiben.

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