■ BUNDESREGIERUNG GIBT GRÜNES LICHT FÜR FLÜCHTLINGSAUFNAHME: Wird Berlin zur offenen Stadt?
Berlin (taz) — Die Bundesregierung will die Länder nicht daran hindern, noch mehr Menschen aus dem bosnischen Kriegsgebiet aufzunehmen. Das erklärte gestern Regierungssprecher Dieter Vogel. Damit liegt der Schwarze Peter wieder beim Berliner Senat. Ausgelöst durch die „Aktion Fluchtweg“ und das Angebot von vielen BerlinerInnen, Flüchtlinge unterzubringen, war im schwarz-roten Senat eine absurde Frontenbildung entstanden. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) hatte die SPD links überholt und die Aufnahmebereitschaft begrüßt. Die SPD-geführte Sozialverwaltung aber blockierte bis gestern die Beherbergung in Privatquartieren, was wiederum auch in der SPD selbst zu Kopfschütteln und Kritik an diesen „bürokratischen Belehrungen“ führte. Sie wolle ja, aber sie könne keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen, so die Sozialverwaltung — wegen der CDU und wegen der Politik des Bonner Innenministeriums. Der in Barcelona weilende CDU-Bürgermeister Diepgen versprach derweil, verletzte Kinder aus Sarajevo in Berlin zu versorgen und weitere Kinder nächstes Jahr in die Hauptstadt einzuladen. SEITEN 2 UND 17
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