: Überfüllte Munitionslager in den neuen Bundesländern
Berlin/Bonn (AFP) — In Depots der neuen Bundesländer lagert mehr Munition, als dies nach Bundeswehrvorschriften zulässig ist. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigte am Montag einen entsprechenden Zeitungsbericht. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung bestehe jedoch nicht, betonte der Sprecher. Gleichzeitig räumte er ein, daß die entsprechenden Sicherheitsvorschriften der Bundeswehr in den ostdeutschen Bundesländern damit nicht eingehalten werden könnten. Die „Zwangslage“ sei dadurch entstanden, daß die Bundeswehr im Zuge der Vereinigung allein 295.000 Tonnen Munition von der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR übernommen habe. Dazu komme die Munition der paramilitärischen Einheiten wie etwa der Staatssicherheit. Die Überlastung werde in rund drei Jahren beseitigt sein, wenn die Vernichtung von rund 100.000 Tonnen nicht verwendbarer Munition abgeschlossen sei, kündigte der Sprecher an.
Ein Problem bei der Entsorgung sei, daß bisher nie „eine so große Menge“ auf einmal habe vernichtet werden müssen. Wie die Hardthöhe weiter betonte, sei die objektive Gefährdung der Bevölkerung derzeit nicht größer als zu DDR-Zeiten. Es sei „keine Gefahr im Verzug“.
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