: Krach-Seufz-Blub-Wumm-Keuch: Bremer Comiczeichner im Bilde
■ Das Bremer Comic-Magazin „Panel“ feiert bald seine 10. Ausgabe
Lechz und ächz — Comics machen süchtig, das wissen alle. Bereits seit drei Jahren können Bremer Comicfans sich eine heimische Zeichendroge zu Gemüte führen: „Panel — das Bremer Comic-Magazin“ bietet auf 60 Seiten alles, was Herz und Hirn der Comic-Süchtigen begehrt.
Zum Beispiel die Abenteuer eines entenartigen Wesens, das beim Flugabsturz mit fremden Flugkörpern hadert und sich schlußendlich aus den Klauen des heiligen Petrus befreien muß. Oder die Frisurprobleme eines alternden Punks, der Geheimrats
Schwabbelige Monster und alternde Punks made in Bremen
ecken und Haarausfall mit einem Irokesenschnitt kaschiert und damit sein Image rettet. Und die Folgen von Haifischflossen- suppe: Ihres Markenzeichens beraubt, suchen die flossenlosen Haie unbemerkt Strände heim und fressen arme Menschlein. „Deshalb: Eßt den ganzen Fisch“, rät der Comic-Strip.
Natürlich darf auch jede Menge Unsinniges und Futuristisches nicht fehlen. Schwabbelige Monster stürzen sich auf unansehnliche Ungetüme. Und gesichtslose Wesen begeben sich auf die Suche nach dem (Un)Sinn des Lebens. Geheimnisvolle Türen werden geöffnet, glibbrige Schlangen quillen daraus hervor. Da kracht und bummt der Erdboden, ächzen und stöhnen die Comic-Heldinnen.
Dabei kommen AnalphabetInnen mit reinen Bildgeschichten ebenso auf ihre Kosten wie die FreundInnen von riesigen Strechblasen mit krickeligen Buchstaben. Nicht alle Witze und Zeichnungen sind den nicht-eingeweihten Comic-LeserInnen verständlich. Denn auch das Comiclesen will gelernt sein. Das echt Unsinnige und die richtige Action zu begreifen, das erfordert jahrelange Übung. Wer da nicht schon im Vorschulalter mit den Comicheftchen stundenlang das Klo blockierte, hat heute kaum noch eine Chance.
Im Herbst feiert „Panel — das Bremer Comic-Magazin“ seine zehnte Ausgabe. Unter dem Motto „Ich glotz TV“ können alle begnadeten Bremer ZeichnerInnen ihre Comic-Stories an die Panel-Redaktion einschicken. Einzige Bedingung: Jede Geschichte muß mit einem „Klick“ anfangen und aufhören. sim
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