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Der Storch der Störche

■ Verdener Adebar-Opa wird 80 / Süß: Neun Babystörche!

„Die neun Babystörche sind natürlich mein schönstes Geburtstagsgeschenk“, erzählt Storchenvater Helmut Storch. Am Samstag (1. August) feiert er in Verden zusammen mit 37 Störchen seinen 80. Geburtstag. 17 von ihnen sind Dauergäste, die den langen Flug in das winterliche Futterparadies in den Tropenwäldern Afrikas nicht mehr schaffen. Dazu haben sich fünf Storchenpaare in den vorgefertigten Nestern auf dem Haus und den zehn Meter hohen Masten auf Storchs Wiese gesellt. Die Jungen kamen im Mai zur Welt. Ende August werden sie zum ersten Mal den langen Flug zur Überwinterung in den Süden antreten.

Verletzte Störche verarztet der Pflegevater bei sich zu Hause. „In schweren Fällen muß der Tierarzt hinzugezogen werden. Das macht der seit 30 Jahren kostenlos, genauso wie ich“, berichtet Storch, „meine Frau und ich haben große Opfer gebracht“. Das Land Niedersachsen gebe ihm lediglich einen kleinen Futtermittelzuschuß.

Seit 31 Jahren führt Storch die älteste Storchpflegestation der BRD. In dieser Zeit hätten es sich 500 bis 600 Störche bei ihm gut gehen lassen. Die Idee sei ihm 1961 auf einer Spezialisten-Tagung in Tokio zum Thema „Weißstorch“. Das erste Nest stand auf seinem Geschäftshaus, einem Lesemappenbetrieb in Verden.

Auch mit 80 Jahren ist Helmut Storch sehr beschäftigt. Die Störche verlangen vollen Einsatz. „Rudi Carell habe ich abgesagt. Der wollte mich in seiner Show haben“, erzählt der Storchenvater. Doch er möchte keinen Rummel: „Ich will nur in Ruhe meine Störche pflegen und verlange ja auch kein Geld dafür.“ Bettina Kruse / dpa

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