: Unterm Strich
Ich habe keine Angst vor der Polizei, aber alle anderen haben Angst“ — eines der Statements, mit denen der Rap-Sänger Ice-T in einer Pressekonferenz die Vorwürfe abzuschmettern versuchte, er habe in seinem jüngsten Album „Body Count“ zum Polizistenmord aufgerufen. Trotzdem hat er den Titel „Cop Killer“ gestrichen, bei dem es in einer Zeile „die pig, die“ (stirb, Bulle, stirb) heißt. Ice-T reagierte damit auf die vorauszusehenden Proteste von Polizistenorganisationen und konservativen Politikern, bereut aber trotzdem nichts: „Ich weiß nicht, warum ich die Polizei mögen sollte.“ Ice-T selbst interpretiert seinen Song als Ballade gegen die Polizeigewalt in den Schwarzen-Ghettos. Das schwarze Amerika werde „mit vorgehaltener Pistole terrorisiert“. Es gehe um den Haß in der Gemeinschaft der Schwarzen, um dessen Ursachen, und nicht darum, zum Mord an Polizisten aufzurufen. Um nicht in den Ruf zu kommen, aus kommerziellen Gründen einen Rückzieher zu machen, will Ice-T jetzt seinen Song bei Konzerten gratis verteilen lassen.
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