: Im Westen nichts Neues
■ West-Komitees scheitern an mangelnder Teilnahme
Wedding/Schöneberg. Daß Ost- Importe im Westen nicht so besonders gut ankommen, ist inzwischen hinreichend bekannt. Einen erneuten Beweis lieferte am Freitag abend die gähnende Leere im Weddinger »Links-Treff« und in der Schöneberger Gotenstraße. Dort wollten es einige West-Bürger, ganz im Trend der Zeit, ihren bürgerbewegten Ost-Kollegen nachtun und hatten zur Gründung von »Komitees für Gerechtigkeit« aufgerufen. Ganze sieben versprengte Menschen fanden sich im geräumigen, PDS-eigenen »Links-Treff« zusammen, um Ziele und Konzepte eines Weddinger Komitees zu diskutieren. Ein Spandauer, ein Charlottenburger, ein Neuköllner und einer aus Prenzlauer Berg saßen drei Weddingern gegenüber, um deren drängendste Probleme — Mieten, Ausländerfeindlichkeit, Verkehr und Fluglärm — kieznah in den Griff zu bekommen.
Die Idee, ein Komitee zur Vertretung von Bürgerinteressen zu gründen, sei eine Woche zuvor in neun Weddinger Köpfen entstanden, beeilte sich einer zu versichern. Leider seien fünf von ihnen zur Zeit im Urlaub. Angesichts der schlecht besuchten Versammlung, die ursprünglich eine Gründungsveranstaltung werden sollte, herrschte dann Ratlosigkeit, verbunden mit dem unbestimmten Gefühl, »doch irgend etwas tun zu müssen«. Einer schlug vor, das Komitee auf ganz West-Berlin auszuweiten. Ein Weddinger widersprach: »Wenn ein Bezirk mit über 100.000 Einwohnern es nicht schafft, ein Komitee auf die Beine zu stellen, dann hat er keins verdient.« In Schöneberg hatten Bürger zeitgleich zu einem west-berlinweiten Treffen eingeladen. Dort saßen sechs Leute. jgo
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