: Alles umgeritten
Debakel für die deutschen Springreiter, die im Polostadion von Barcelona keine Chance auf eine olympische Medaille hatten. Mit sage und schreibe 56,50 Punkten belegte die Equipe im Preis der Nationen den elften Platz. Die Medaillen gingen an die Niederlande (12,00 Punkte), Österreich (16,75) und Frankreich (24,75). Für Frankreichs Reiter blieb das erträumte Gold aus, weil der in eine dubiose Doping-Affäre verwickelte Welt- und Europameister Eric Navet im zweiten Umlauf gleich drei Abwürfe hatte. Der ganz große Verlierer war der 29jährige Ludger Beerbaum, Mannschafts-Olympiasieger von Seoul und Mannschafts-Vizeweltmeister. Nach einem Null-Fehler-Ritt im ersten Umlauf mußte er im zweiten Umlauf an Hindernis vier vorbeireiten, weil der Nasenriemen seiner Stute Classic Touch gerissen war. Blitzschnell ließ er sich vom Pferd gleiten, um nicht mitgeschleift zu werden. Doch das war das bittere Aus: Ludger Beerbaum, der von einer Medaille im Einzelspringen am Schlußtag hatte träumen dürfen, kann genauso wie seine Teamkameraden — Sören von Rönne ausgenommen — nach Hause fliegen, denn zum Finale werden nur 35 zugelassen. Sein einziger Kommentar: „Scheiße.“
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