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Protest gegen Schießplatz

Potsdam (dpa) — Eine Protestnote mit 16.000 Unterschriften gegen die von der Bundeswehr geplante Übernahme des GUS-Truppenübungsgeländes in der Rossower Heide haben Vertreter der Landkreise Wittstock und Neuruppin in Potsdam Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) übergeben. Der Wittstocker Landrat Christian Gilde (SPD) sprach sich ebenfalls gegen die Bundeswehr- Pläne aus: „Wir haben 40 Jahre lang unter ständigen Tiefflügen der Sowjets gelitten, die Leute lassen nicht mehr mit sich diskutieren.“

Das Bundesverteidigungsministerium will auf dem 140 Quadratkilometer großen Gelände in der Rossower Heide nach Abzug der GUS- Streitkräfte Mitte 1993 einen Luft- Boden-Schießplatz einrichten. Auch die Potsdamer Landesregierung und Teile der Landtagsfraktionen sind dagegen. Die Kreise Wittstock und Neuruppin sehen durch Luftwaffenübungen den Tourismus gefährdet. Die Bundeswehr würde mit dem Schießplatz maximal 100 bis 150 Arbeitsplätze schaffen, meint Gilde. Dies stehe in keinem Verhältnis zur ungleich höheren Zahl von möglichen Arbeitsplätzen im Tourismus. „Es würden ja nur Flugzeuge aus dem Westen kommen, die ihre Bomben und Raketen abwerfen und dann wieder wegfliegen“, beklagte Gilde.

Am kommenden Samstag wollen 14 Anrainergemeinden vor dem jetzigen Sperrgebiet der GUS-Streitkräfte demonstrieren.

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