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Berliner Laster kippen Abfälle aus Krankenhäusern in Frankreich ab

Metz/Paris/Frankfurt (AFP/dpa) Der Skandal um den illegalen Transport von deutschen Krankenhausabfällen nach Frankreich weitet sich aus. Gestern haben französische Zöllner in Lothringen erneut einen Lastwagen gestoppt, der unter anderem Nadelbestecke, Blutbeutel und Katheter geladen hatte. Das Fahrzeug kam aus Berlin. Innerhalb der letzten Woche stoppten die Behörden in Ostfrankreich insgesamt an die zehn Lastwagen, die deutschen Krankenhausmüll illegal abladen wollten. Sie kamen alle aus der Region um Berlin und Leipzig. Frankreichs Umweltministerin Royal kündigte im Radio an, sie werde am 30.August ihren deutschen Amtskollegen Klaus Töpfer treffen, um mit ihm über dieses Problem zu sprechen. Die französischen Grünen forderten erneut eine EG-weite Regelung, die solche Transporte künftig unterbinden soll. Der bei Saint- Avold gestoppte LKW sollte den Angaben der Zollbehörden noch am gleichen Tag zurückgeschickt werden. Im Zusammenhang mit den am Donnerstag bekannt gewordenen Schiebereien von Sondermüll sind gestern mindestens 14 weitere Firmen und Privatwohnungen durchsucht worden. Bereits am Donnerstag waren rund 50 Firmen und Behörden in Hessen, Bayern, Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hamburg durchsucht worden. Drei Inhaber und Geschäftsführer von Entsorgungsfirmen wurden festgenommen. Seit mindestens zwei Jahren sollen die Firmen hochgiftigen Sondermüll in großen Mengen illegal in Kiesgruben, Deponien oder als Material für den Gartenbau in Landschafts- und Wasserschutzgebieten abgekippt haben.

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