Luitgard Hornstein aus Haft entlassen

Karlsruhe/Düsseldorf (dpa/taz) — Die zu einer neunjährigen Freiheitsstrafe verurteilte frühere RAF-Angehörige Luitgard Hornstein (28) ist gestern nach Verbüßung von zwei Dritteln ihrer Strafe vorzeitig aus der Justizvollzugsanstalt Essen entlassen worden. Nach Angaben eines Sprechers der Bundesanwaltschaft wurde die ehemalige Studentin auf freien Fuß gesetzt, nachdem ein entsprechender Beschluß des Oberlandesgerichts Stuttgart rechtskräftig geworden war. Das Oberlandesgericht hatte im Januar vergangenen Jahres Luitgard Hornstein wegen Mitgliedschaft in der RAF und Beteiligung am Bombenanschlag auf die Dornier-Werke Immenstaad im Juli 1986 verurteilt. Nur einen Monat nach dem Anschlag war sie mit Eva Sybille Haule-Frimpong und Christian Kluth in einem Café in Rüsselsheim verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden. Da diese Haftzeit bei der Prüfung der vorzeitigen Entlassung mitgerechnet wird, hat Luitgard Hornstein im August dieses Jahres zwei Drittel der Freiheitsstrafe verbüßt.