■ DER EX-SED-CHEF LEIDET AN LEBERKREBS: Honecker bald vor dem Jüngsten Gericht?
Berlin (taz) — Der Prozeß gegen Erich Honecker droht endgültig zu platzen. Der frühere DDR-Staatsratsvorsitzende leidet an Leberkrebs, so ein Gutachten des Städtischen Krankenhauses Moabit. Honeckers Anwälte haben die Aufhebung des Haftbefehls beantragt. Honecker hat nach Meinung von Experten noch maximal achtzehn Monate zu leben. Die Berliner Justiz reagierte überrascht: Von einer ernsthaften Erkrankung, so Justizsprecherin Fölster, sei ihr nichts bekannt. Über eine Haftverschonung werde frühestens Ende August entschieden. Als wahrscheinlich muß mittlerweile gelten, daß die Ergebnisse der medizinischen Untersuchung Honeckers in Moskau manipuliert wurden, um die chilenische Regierung zur Überstellung zu bewegen. Honecker wird morgen 80. SEITE 4
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