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UNO-Hilfe in Somalia geplündert

■ 30 Tote in Baidoa/ Plünderungen auch in Kismayu/ UNO erwägt Lebensmittel gegen Waffenabgabe

Mogadischu (AP/AFP) — Bei Plünderungen von Lebensmitteln sind in der somalischen Stadt Baidoa am Sonntag 30 Menschen ums Leben gekommen. Am Wochenende hatten die Vereinten Nationen mit der Errichtung einer Luftbrücke in diese 300 Kilometer nordwestlich von Mogadischu gelegene Stadt begonnen. Je ein Transportflugzeug mit Hilfsgütern war am Samstag und Sonntag in der Stadt gelandet, wo nach Schätzungen täglich bis zu 700 Menschen infolge von Unterernährung sterben. Wie der somalische Rundfunk am Sonntag abend meldete, wurde ein Teil dieser Güter von bewaffneten Banditen gestohlen. Darüber sei es zu Kampfhandlungen mit etwa 30 Toten und vielen Verletzten gekommen. Auch in der Hafenstadt Kismayu kam es zu gewaltsamen Plünderungen von knappen Ressourcen. Nach Mitteilung von Trevor Page, dem Vertreter des Welternährungsprogramms der UNO (WFP) in Somalia, griffen Banditen am Sonntag den Hafen der im Süden des Landes gelegenen Stadt an, wo gerade ein Schiff mit Hilfslieferungen entladen wurde. Dabei sollen 100 Tonnen Lebensmittel und auch Benzin gestohlen worden sein.

In Kismayo sowie in den Hafenstädten Merca und Brava und der Hauptstadt Mogadischu treffen mittlerweile regelmäßig Lebensmittel ein, was Hilfsorganisationen zufolge zu einer leichten Verbesserung der Versorgungslage geführt hat. Die Plünderungen seien jedoch keineswegs zurückgegangen. Die UNO erwägt nun nach den Worten ihres Militärbeobachters in Somalia, des pakistanischen Brigadegenerals Imtiaz Shaheen, noch eine ganze Reihe von Maßnahmen, um der Sicherheitsprobleme Herr zu werden. So könnte den Rebellen zum Beispiel angeboten werden, ihre Waffen gegen Lebensmittel einzutauschen. Letzte Woche hatte die UNO die Entsendung von 500 Soldaten nach Somalia beschlossen. Gestern sollte im kenianischen Mombasa eine Gruppe von 33 Militärexperten eintreffen, die die notwendige Logistik für den Transport von UN- und US-Lebensmittelhilfe ins somalische Landesinnere aufbauen soll.

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