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Kühlschrankentsorgung in der Schweiz

■ Vignetten gegen FCKW

Vignetten gegen FCKW

Genf (taz) — Praktischer Umweltschutz unter möglichst breiter Mitverantwortung und Beteiligung der Bevölkerung — darin ist die Schweiz seit langer Zeit international führend. Jüngstes Beispiel ist die unerwartet große Resonanz auf ein seit Anfang 1992 bestehendes Angebot zur umweltfreundlichen Entsorgung von Kühlschränken. Soweit nicht aus allerjüngster Produktion, enthalten deren Kühlaggregate und Isolationsschäume Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, kurz FCKWs. Und die greifen bekanntlich die Ozonschicht an. Die Eidgenossen rücken den FCKWs mit demselben Instrument zu Leibe, mit dem sie auch den Unterhalt ihrer Autobahnen finanzieren. Mit Vignetten. Durch den Erwerb einer solchen Kühlschrank- Plakette zum Preis von 67 Franken erhalten die Käufer die Garantie, daß ihr Gerät umweltgerecht entsorgt wird. Die Vignette deckt alle Kosten von der Abholung alter Kühlschränke in den Haushalten über die Lagerung in Sammelstellen bis zur Wiederverwertung der Altstoffe ab. Acht Betriebe in allen Schweizer Regionen stellen die Entsorgung sicher. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 100.000 Vignetten verkauft — weit mehr als die für das Konzept verantwortliche „Stiftung Entsorgung Schweiz“ erwartet hatte. Bis zum Jahresende rechnet man mit dem Absatz von bis zu weiteren 100.000 Vignetten. Damit würden dann immerhin 200.000 der 250.000 Kühlschränke, die bisher jährlich ausrangiert werden, umweltfreundlich entsorgt. Bliebe es bei dieser jährlichen Verkaufsrate für die Vignette, wären die derzeit rund fünf Millionen in Betrieb befindlichen eidgenössichen Kühlschränke bis etwa zum Jahr 2015 umweltfreundlich entsorgt. Doch die Stiftung hofft, daß der Absatz noch steigt, wenn die Regierung die Vignette von der Umsatzsteuer befreit und diese dadurch billiger würde. Ab 1994 verbietet die Schweiz die Verwendung von FCKWs bei der Kühlschrankproduktion völlig. Andreas Zumach

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