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„Vorzeige“ Zentrum umgebaut

■ Drei Tage Festprogramm für die erweiterte „Kulturetage“ in Oldenburg

Der Optimismus der Oldenburger „Kulturetage“ hat schon Tradition. Zwar wird noch überall gehämmert, gebohrt, gestrichen, genäht, installiert und fertiggeschrubbt, doch in knapp zehn Tagen soll die neue Veranstaltungsreihe mit einem dreitägigen Festprogramm eingeweiht werden.

800 Quadratmeter Spiel-, Sitz- und Stehfläche mehr als bisher eröffnen dem niedersächsischen „Vorzeige“-Zentrum eine Dimension, die künftig das Ausweichen in Fabrikhallen überflüssig macht. „Wesentlich verbesserte Auftrittsmöglichkeiten, was sowohl die Größe, technische Ausstattung und Variabilität der Bühne, als auch die Unterbringung und Bequemlichkeit für die etwa 200 bis 300 Zuschauer angeht“, freut sich „Kulturetagen“- Vorsitzende Tina Harms.

Mit der langersehnten Hallennutzung erwartet die Alternativ- Bühne nun auch, größere und bessere Ensembles engagieren zu können. An den bisherigen räumlichen Bedingungen war in der Vergangenheit mehr als ein Gastspiel befreundeter Theater gescheitert.

Ganz billig ist natürlich so eine stattliche Spielstätten-Erweiterung nicht zu haben, allerdings doch erheblich günstiger als in vergleichbaren Zentren, etwa in Braunschweig, Hannover oder Oldenburg. Von den Baukosten in Höhe von knapp zwei Millionen DM trägt das Land Niedersachsen (einschließlich Lotto- und Toto-Stiftungen) 66 Prozent. Eigentümer des Gebäudekomplexes und die „Kulturetage“ selbst beteiligen sich zu 26 Prozent, und acht Prozent kommen von der Stadt Oldenburg.

Mit dem Umbau der doppelstöckigen Halle verbunden wurde auch der Bau eines glasüberdachten, großzügigen Eingangs, mit neuem Foyer und einer Galerie, die künftig während der Veranstaltungen eine Gastronomie beherbergen soll.

Umbau und Erweiterung wurden geplant und begleitet von der Architektin Carolin Ickert. An den Arbeiten haben neben allen Mitgliedern der „Kulturetage“ zehn ABM-Kräfte eines Projektes von „Arbeit und Bildung“ maßgeblichen Anteil.

In einem dritten Bauabschnitt ist für das nächste Jahr u.a. eine ständige Gastronomie vorgesehen, vorausgesetzt, die Mittel von weiteren 600.000 Mark können neben dem Ausgleich eines nicht unbeträchtlichen Defizits aufgebracht werden.

Dem offiziellen Einweihungsakt am Freitag, 4.September (Stargast Ministerin Helga Schuchardt) folgt ein Eröffnungsprogramm, das die TeilnehmerInnen bis Sonnabend in Atem halten soll. Freitag: Tanz, Musik und Fotoausstellung, Eröffnungsparty mit den Bremern „Pleasur Dome“ und Überraschungsgästen; Samstag: Dance Berlin mit dem choreographischen Wahnsinn „Plümaktus“ (Beginn 19.00 Uhr); Sonntag: von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr „Tag der offenen Tür“ in allen Probe- und Studiobühnen, den Werkstätten, Büros und der neuen Halle.

Auftreten werden dabei u.a. Showdancer, eine Kabarettgruppe, das Seniorentheater „Spätlese“, die Jazzmusikerinitiative, das „Stattheater“, Jazztanzgruppen und Kindergruppen. Das Ensemble der „Kulturetage“ selbst eröffnet seine neue Spielzeit am 10. September mit der Neuproduktion „Terra Felicita“, einem Mysterium-Spektakel zum Columbusjahr. Dieses Stück wurde für das Festival „Impulse 92“ des Seketariats für gemeinsame Kulturarbeit in Nordrhein- Westfalen ausgewählt. Babara Schilling.

Wer Karten vorbestellen möchte, kann dies bei der „Kulturetage“, Bahnhofsstraße 11, 29 Oldenburg, Tel:0441/ 16712 tun.

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