piwik no script img

Trallalla bis zum Abwinken

Der Dom ist noch nicht abgebaut, da dürfen die Hamburger sich schon wieder kräftig amüsieren. Gestern nachmittag eröffneten die beliebten Sängerinnen und Sänger aus dem ebenso beliebten Musical „Phantom der Oper“ das Alstervergnügen, vier Tage Musik, Tanz, Futtern, Saufen und Trallalla bis zum Abwinken. Sogar der HVV freut sich mit, die U- und S-Bahnen fahren eine Stunde länger als üblich, am Sonnabend sogar zwei. Selbst die Nachtbusse lassen angesichts dieser Fröhlichkeit das Blech schmelzen und bewegen sich bis zum Sonntag strahlenförmig.

Nur die allzeit mäkelige GAL kann der Riesenfete mal wieder nichts abgewinnen, vermiest uns die Party mit dem Hinweis auf 130 Tonnen Plastikmüll, die beim Alstervergnügen anfallen und schimpft auf die Bezirksämter, die immer noch nicht flächendeckend Spülmobile vorschreiben. Grüne Spielverderber. Nicht mit uns, wir genießen Dünnbier auch in Plastikbechern, ziehen uns Gottlieb Wendehals ebenso rein wie Klettermaxe Armin Dahl bei seinem allerletzten Auftritt (zum xten Mal) und bewundern die BMW-Autoshow. Nebenbei dürfen wir auch für Jugoslawien spenden. Am NDR-Stand, Motto „Menschen in Not“. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen