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Bonn will Kampf gegen Drogen verstärken

Bonn (AFP) — Die Bundesregierung will angesichts der steigenden Zahl von Drogentoten ihren Kampf gegen Rauschgiftkonsum und Drogenkriminalität verstärken. Mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Innenministerium, Eduard Lintner (CSU), wurde gestern erstmals ein Drogenbeauftragter bestellt. Außerdem soll im Bundesgesundheitsministerium ein Nationaler Drogenrat eingerichtet werden. Innenminister Seiters verwies darauf, daß die Zahl der polizeilich erfaßten Erstkonsumenten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf 6594 (Vergleichszeitraum des Vorjahres: 5947) gestiegen ist. Die Zahl der Toten nahm von 1039 auf 1180 zu. Die Sicherstellung von Heroin erhöhte sich in diesem Zeitraum um nahezu 50 Prozent. Seiters äußerte die Befürchtung, daß der Rauschgifthandel seinen Höhepunkt bei weitem noch nicht erreicht habe. Diese Entwicklung dürfte durch den geplanten Wegfall der Grenzkontrollen in der EG mit Einführung des Binnenmarktes eher noch begünstigt werden. Osteuropäische Tätergruppen orientierten sich vermehrt nach Westeuropa. Schwerpunkte der Bekämpfung sind Seiters zufolge die Gesetzgebung und die internationale Zusammenarbeit. Im vergangenen Jahr seien insgesamt 1595 Kilo Heroin sichergestellt worden. Seiters zufolge sind im Kampf gegen die Drogenkriminalität verdeckte Ermittler unverzichtbar.

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