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PARTY ON THE WILD SIDE Hard Rock Sendung lebt

Nicht nur beim privaten Radio ffn werden die Wellen glattgebügelt, auch das öffentlich-rechtliche Radio Bremen 4 soll mittels Programmreform „konsumentenfreundlicher“ gestaltet werden. Um neben der Hansawelle ein weiteres Massenprogramm zu etablieren, sollten zunächst „Pop's tönende Wunderwelt“, „Rausch-Hour“ und „Wild Side“ gekippt werden. Drei Sendungen, die regelmäßig ein fest eingeschworenes Publikum erreichen und als einzige noch „handgemacht“ sind: Statt vom Computer wird die Musik vom Moderator bewußt selbst ausgewählt.

Neben den Abenteuern von Paul E. Pop, sonntäglichem Höhepunkt in so mancher Kiffer-WG hat vor allem „Wild Side“ eine große Fangemeinde. Moderator Franz Hinz bedient die Metalheads mit allem, was im regulären Programm gleich Hörerbeschwerden bedeuten würde. Auch vor extremen Spielarten wie Death, Grind, Grunz und Bolz wird nicht zurückgeschreckt.

Die Nachricht vom geplanten Ende der Sendung mobilisierte den Widerstand im Schwermetall-Lager. 4600 Postkarten gingen binnen zwei Wochen beim Sender ein. Radio Bremen wollte es sich mit den „langhaarigen Monstern“ nicht verderben und behielt „Wild Side“ im Programm.

Am Sonntag wird das Fortbestehen der Sendung im Aladin gefeiert. Sechs Bands werden die Metalheads zum bangen bringen. Die Bremer Bands Rumble Militia, Secrecy und Dimple Minds sind bereits weit über die Grenzen der Hansesstadt hinaus in den Metal- Olymp aufgestiegen und mit Sun und dem Leming Project kommen auch die Death- und Grunz- Freunde auf ihre Kosten. Außerdem zu sehen sind Douglaz A. M. und als spezieller Höhepunkt, ein reiner Akkustik-Gig von Fair Warning.

Der Erlös des Konzertes geht an den Notruf der „Drogenhilfe Bremen“ und die Beratungsstelle „Schattenriß“. Um noch ein paar zusätzliche Märker reinzuholen, werden außerdem einige Metal- Novitäten aus Frank Hinz' Privatsammlung versteigert. Von der Iron Maiden-Tischkerze über einen handbemalten Glaskopf von King Diamond bis zum superseltenen Slayer-Tour-Sweatshirt ist für KennerInnen alles dabei. Stefan Ernsting

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