: DemO gegen rechtswidrige Parteienfinanzierung
Als „Mafia-Methode“ und „Schutzgeld-Eintreibungen“ haben Winfried Steffani und Gerhard Igl von der Vereinigung Demokratischer Offenheit (DemO) die Hamburger Diäten-Praxis gegeißelt. In einer Sitzung der Enquete-Kommission zur Parlamentsreform am Freitag kritisierten die beiden Professoren, daß alle CDU- und SPD- Bürgerschaftsabgeordneten sich der Weisung unterwerfen, beträchtliche Teile ihrer Diäten in die Parteienkasse fließen zu lassen. Diese verdeckte und verfassungswidrige Parteienfinanzierung beruhe auf Finanzstatuten der Union sowie der Sozialdemokraten. Danach zahlen ein SPD-MdBü mindestens 565 Mark von 1900 Mark Diäten, ein CDU-MdBü führt zehn Prozent ab, wobei die Fraktion noch weitere Abgaben auferlegen kann.
Diese Bestimmungen seien in anderen Parteien längst abgeschafft, so Steffani und Igl. DemO-Vorstandsmitglied und GAL-MdBÜ Martin Schmidt forderte in der Sitzung der Enquete-Kommission eine gesetzliche Regelung, die es Abgeordneten verbietet solche Zahlungen zu leisten. Völlig unverhüllt würden Volksvertreter als Parteienvertreter behandelt. „SPD und CDU müssen umgehend die Schröpfungs-Paragraphen aus ihren Satzungen verschwinden lassen. Damit entfiele auch ein gewichtiges Motiv für immer neue Diätenerhöhungen, die indirekt der Parteienkasse nützen“, forderten die DemO-Vertreter. sini
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen